Waschen

Waschen

Das Wäsche waschen war, bis zur Erfindung der Waschmaschine, nie eine leichte Arbeit. Viel Zeit und Kraft war dazu notwendig. Am Anfang wurden Kleidungsstücke an Seen und Flüssen nur mit Wasser gewaschen. Dies wurde mit den Füßen erledigt. Man stampfte die Wäsche bis sie sauber war. Später verwendete man auch so genannte Bleuel aus Holz. Damit wurde die Wäsche durch schlagen gereinigt. Wäsche waschen war zunächst Männerarbeit dann Frauenarbeit.

 

Ab ca. 1800 wurde das Waschbrett eingeführt welches noch 1955/60, vorwiegend in ländlichen Gegenden, gebraucht wurde. Mit der Industrialisierung hielten auch die ersten Waschmaschinen Einzug in die Haushalte. Zuerst Hand getrieben, dann elektrisch. Mit den heutigen Maschinen aber nicht vergleichbar. Die Trommelwaschmaschine, so wie wir Sie kennen, wurde erst um 1960 entwickelt und bis zum heutigen Tag weiterentwickelt. Zweilaugenverfahren (Vorwäsche/Hauptwäsche), Programmautomatik, Schleuderleistung u.s.w...

Trocknen

Anfangs wurde die Wäsche auf der Wiese zum trocknen ausgebreitet. Später auf Stangen zwischen Bäumen, an Hausmauern oder auf Dachböden aufgehängt. Mit der Zeit setzte sich aber das Trocknen der Wäsche auf der Wäscheleine durch. Zum befestigen der Wäsche benutzte man Speile, die Urform der Wäscheklammern. Sie wurden aus einem gespalteten (gespeilten) Aststück gefertigt.

 

In anderen Gegenden wurde aus rechteckigen Holzplättchen ein keilförmiger Teil herausgeschnitten. Die hölzernen Wäscheklammern mit der Drahtfeder verdrängten im Laufe der Zeit die alte Art und sind bis heute (zumeist aus Kunststoff) überliefert. In Waschsalons ist es heute üblich seine Wäsche in Maschinen zu trocknen. Das dauert in der Regel nur noch 10 bis– 30 min.

Bügeln und Mangeln

Die erste Methode Wäsche zu glätten ist aus dem 5.-8. Jahrhundert bekannt. Dazu wurden sogenannte Glättsteine verwendet. Meistens bestanden diese Steine aus Glas die ohne Wärmequelle nur mit starkem Andruck die Wäsche glatt und glänzend machte. Schon im 11. Jahrhundert glätteten die Chinesen mit glühenden Kohlen die in, wie eine Bratpfanne aussehendes Stück Metall gegeben wurde. Damit fuhr man über die Stoffe.

 

Unzählige Arten, die Wäsche zu bügeln, wurden in den nächsten Jahrhunderten entwickelt, aber nur das Bügeleisen hat sich (in Haushalten) durchgesetzt. Den Unternehmen, die größere Mengen an Wäsche bearbeiten, stehen Maschinen zur Verfügung. Beim Bügeln oder Mangeln ist, anders als bei Waschmaschinen, immer noch die körperliche Arbeit erforderlich. Daran wird sich voraussichtlich in naher Zukunft nichts ändern.

Waschmittel

Wann der Mensch zum ersten Mal Waschhilfsmittel verwendet hat, läßt sich nicht genau datieren. Das erste überlieferte Seifenrezept stammt aus der Zeit um 2500 vor Christus. öl und Pottasche (Asche aus verbrannten Dattelpalmen oder Tannenzapfen) wurde dazu verwendet. Bei den Römern wurde auch verfaulter, zersetzter Urin benutzt, der alkalischen Ammoniak bildete. Dieses Verfahren machte die Wäscher des Landes reich. Als Kaiser Vespasian (39-83 nach Christus) von den Wäschern hohe Steuern eintreiben wollte, gab es Proteste auch im eigenen kaiserlichen Hofrat. Daraufhin formulierte der Kaiser erstmals den Spruch: „Pecunia non olet“ (Geld stinkt nicht).

 

Im Laufe der Jahrhunderte konnte sich aber nur die Seife als Reinigungsmittel durchsetzen. Kernseife und Schmierseife waren bis zum 20. Jahrhundert die wesentlichsten Waschmittel. 1907 kam das erste Vollwaschmittel auf den Markt und wurde bis heute stetig weiterentwickelt. Der zukünftige Trend bei den Waschmitteln sind vermutlich Microemulsionen. Damit wird ein noch effektiveres Waschen möglich. Außerdem sollen neue Verfahren Verfärbungen in der Waschmaschine verhindern.